Stadt Freiburg nimmt zweite Etappe des Lockdown-Ausstiegs in Angriff

Diesen Montag beginnt die zweite Etappe zum Ausstieg aus dem Lockdown, der aufgrund der Gesundheitskrise verhängt wurde. Die Lockerungsmassnahmen gelten für alle Gemeindedienste, ein weiterer Schritt auf dem Weg zurück ins normale Leben. Zeit, um Bereich für Bereich eine Bestandsaufnahme zu machen. Gleichzeitig leistet die Stadt Freiburg einen konkreten Beitrag an die am stärksten von der Krise betroffenen Sektoren.

Im Anschluss an die Meldung des Bundesrates, wie im Rahmen der derzeitigen Coronavirus-Pandemie die zweite Etappe des Lockdown-Exits vollzogen wird, hat der Gemeinderat der Stadt Freiburg gewisse Lockerungsmassnahmen verfügt. Sie finden sie im Folgenden detailliert nach Themenbereich aufgelistet. Die Massnahmen gelten ab Montag, 11. Mai 2020, sofern bis dahin keine neuen Anweisungen von den Bundes- und/oder Kantonsbehörden eintreffen.

Gleichzeitig zu den Lockerungen hat die Stadt ihre angekündigte Unterstützung (s. Pressemitteilung vom 31. März 2020) konkretisiert, um die nicht gesundheitlichen Auswirkungen der Krise abzufedern. Dazu gehört in erster Linie, dass die Stadt Gemüsebauern, Taxi-Konzessionäre, Café- und Restaurantbetreiber, Handwerker, Food-Truck-Betreiber, Händler usw. von allen 2020 in Rechnung gestellten Steuern, Abgaben und Gebühren für Bewilligungen zur Nutzung des öffentlichen Grundes befreit oder diese Beträge rückerstattet, die sich insgesamt auf etwa 400’000 Franken belaufen. Ausserdem wird die Stadt Kulturschaffende für konkrete kulturelle Tätigkeit und Werke während des Lockdowns mit insgesamt 250’000 Franken unterstützen. Zudem erhalten mehrere Hilfswerke eine erste Nothilfe in der Höhe von 20’000 Franken. Weitere solche Massnahmen werden folgen.

Kinderbetreuung
Die Kinderbetreuungseinrichtungen sind ab Montag wieder geöffnet. Die Einschränkung, dass Kinderbetreuung nur «prioritären» Eltern (die zum Beispiel in der Pflege tätig sind) offensteht, wird aufgehoben. Für Eltern, die an Tagen, an denen ihre Kinder aufgrund des alternierenden Halbklassenunterrichts schulfrei haben, keine Betreuungslösung haben, wird eine kostenlose Notfallbetreuung (zu den Schulzeiten) zur Verfügung gestellt. Es ist zu beachten, dass die beaufsichtigten Hausaufgabenstunden und Nachhilfe bis zum Ende des Schuljahres ausgesetzt sind.

Gemeindeverwaltung
Die Schalter der Gemeindeverwaltung werden ab Montag schrittweise ihren Betrieb gemäss den gewohnten Öffnungszeiten aufnehmen. Die Gesundheitsrichtlinien (Abstand, je nach Raumgestaltung Beschränkung der Anzahl gleichzeitig anwesender Personen usw.) sowie die Anweisungen des Personals müssen jederzeit eingehalten werden. Bei bestimmten Schaltern kann es zusätzliche Massnahmen geben, wie zum Beispiel die Pflicht, vorab einen Termin zu vereinbaren: Diese Infos sind an den Eingangstüren angeschlagen und auch auf der Internetseite der Stadt einsehbar. Da viele Dienstleistungen auch auf Entfernung erbracht werden können (per Telefon oder auf elektronischem Weg), so wird empfohlen, sich zuerst an diese Lösung auf Distanz zu halten, bevor man vor Ort erscheint. Zudem empfiehlt der Gemeinderat der Bevölkerung, nicht während der Stosszeiten in die Stadt zu gehen, damit es nicht zu Engpässen und überfüllten ÖV-Transportmitteln kommt.

Bibliotheken und Archive
Im Gegensatz zu den Schaltern der Gemeindeverwaltung, die am 11. Mai wieder öffnen, haben die französisch- und deutschsprachigen Bibliotheken derzeit ihr Konzept für die Wiedereröffnung noch nicht abgeschlossen, mit dem die Sicherheit von jeder und jedem gewährleistet werden kann. Weitere Informationen und insbesondere das Datum zur Wiedereröffnung werden noch kommuniziert. Ausleihen werden ohne Gebühren automatisch bis zur Wiedereröffnung verlängert. Die Lesesäle der Gemeindearchive bleiben im Moment ebenfalls geschlossen.

Baustellen
Viele Veranstaltungen wurden annulliert oder verschoben und so mussten auch gewisse Baustellen, die für dieses Jahr geplant sind, gestoppt oder auf später vertagt werden. Zum Beispiel konnte der Start der Arbeiten an der Sankt-Johann-Brücke, der für Anfang des Monats geplant war, nicht planmässig stattfinden. Die allgemeine Baustellenplanung wird derzeit überarbeitet.

Schulen
Die Primarschulkinder gehen ab Montag, 11. Mai, oder Dienstag, 12. Mai, wieder in die Schule. Zuerst abwechselnd in Halbklassen, danach ab 25. Mai wieder normal (ab 2. Juni auch die Schülerinnen und Schüler der Orientierungsschule). Der Gemeinderat empfiehlt den Schülerinnen und Schülern, wenn immer möglich, zu Fuss zur Schule zu gehen. Das Tragen einer Maske wird denjenigen empfohlen, die den Schulbus oder die ÖV nehmen müssen. Daher wird ihnen diesen Donnerstag und morgen Freitag, 8. Mai, in den Schulanlagen für die erste Fahrt eine Maske zur Verfügung gestellt (eine Maske pro Schulkind). Danach werden Masken nach Bedarf während der Unterrichtszeit abgegeben.

Märkte
Die Lebensmittelmärkte, die am 20. April in an die Pandemie angepasster Form wieder aufgingen, können ab Mittwoch, 13. Mai, zu einem normaleren Betrieb zurückkehren. Konkret heisst das, jeweils mittwochs und samstags Morgen im Stadtzentrum und im Pérollesquartier (Rue du Simplon). Der Markt am Samstagmorgen findet jedoch auf dem Platz Georges-Python sowie in den angrenzenden Gassen statt und nicht in der Reichengasse, die zu eng ist für die derzeitigen gesundheitlichen Anforderungen. Zudem hat sich der Testlauf am Schönberg bewährt und es wird weiterhin jeden Donnerstagmorgen einen Stand auf dem Parkplatz Heitera geben.

Sport
Die Frage, ob Sportanlagen wieder öffnen können – und wenn ja, welche und unter welchen Bedingungen –, wird derzeit geprüft. Der Schutz der Gesundheit des Personals sowie der Nutzerinnen und Nutzer steht an erster Stelle, aber es gibt zahlreiche Herausforderungen (enge Platzverhältnisse in den Umkleidekabinen, Desinfizierung der Anlagen, Sicherheitsabstand zwischen den Personen usw.). Nach dem Vorbild anderer Anlagen (Turnhallen, Hallenbäder, Eishalle) könnte auch das Motta-Schwimmbad wieder öffnen, aber vorerst nur für lizenzierte Sportlerinnen und Sportler. Vor einer Öffnung des Freibads für die breite Öffentlichkeit (für die es einige Wochen Vorbereitung braucht) müssen Lösungen für die zahlreichen logistischen und gesundheitlichen Anforderungen gefunden werden.

Parkieren
Nachdem bis jetzt für eine Weile Toleranz waltete, erfolgen ab Montag wieder normale Parkplatzkontrollen. Inhaber von Autos, die gegen die Parkordnung verstossen, können also gebüsst werden.

Weitere Informationen unter www.stadt-freiburg.ch