Würdigung einer Vorkämpferin der Frauenrechte

Die Stadt Freiburg benennt heute einen Platz im Pérollesquartier nach Liselotte Spreng. Die Stadt ehrt so eine Frau, die sowohl in der Medizin als auch in der Politik eine Pionierin war. Liselotte Spreng kämpfte für das Wahl- und Stimmrecht der Frauen und gehörte zu den ersten Schweizer Frauen, die in den Nationalrat gewählt wurden.

Place Liselotte-Spreng heisst der neue Platz, der sich an der Kreuzung der Cardinal-Unterführung mit der Route des Arsenaux und der Rue Frédéric-Chaillet im Pérollesquartier befindet und vor Kurzem eingeweiht worden ist.

Die 1912 in Biel geborene Arzttochter und -enkelin machte 1935 ihren Abschluss in Medizin. Im Anschluss daran liess sie sich 1939 in Freiburg nieder, wo sie mit ihrem Gatten, dem Gynäkologen Alfred Spreng, in einer gemeinsamen Praxis arbeitete. Als ausgebildete Allgemeinmedizinerin ersetzte sie oft ihren Mann, wenn er im Aktivdienst war, und kam so mit der Gynäkologie in Kontakt. In der Folge davon gab sie Geburtsvorbereitungskurse – eine Premiere im Kanton Freiburg.

Politisch setzte sich Liselotte Spreng stark für das Stimm- und Wahlrecht der Frauen ein. Sie gehörte zu den ersten Frauen, die ins eidgenössische Parlament gewählt wurden, wo sie als Nationalrätin von 1971 bis 1983 tätig war. Sie vertrat zudem von 1971 bis 1976 die Freisinnigen im Freiburger Grossen Rat.

Der Gemeinderat der Stadt Freiburg enthüllt am heutigen Dienstag, 13. Juni in Anwesenheit ihrer Nachkomminnen und Nachkommen das Strassenschild mit dem Namen dieser illustren Vorkämpferin für Frauenanliegen. Er führt so kurz nach der Einweihung der Ruelle Laure-Dupraz seine Bemühungen weiter, den Anteil der Frauennamen in den Strassennamen zu erhöhen.